Erste Gespräche für die Gründung eines Vereins der Unternehmer der „Wirtschaft in Gemeinschaft“ in Deutschland
von Andrea Fleming
Leverkusen ist sicher bekannt dafür, dass ein beeindruckend hoher Anteil der Bevölkerung für einen der weltweit größten Chemie- und Pharmakonzerne arbeitet. Aber mehr als 100 Angestellte haben ihre sichtbaren Spuren in der Stadt auch im Namen des Bauunternehmens A.Otto & Sohn hinterlassen. Mit dem Auto in der Stadt unterwegs, zeigt Rüdiger Otto immer wieder auf einzelne Gebäude, Industriebauten, originelle Konstruktionen, die er mit seiner Mannschaft geschaffen hat.
Am letzten Augustwochenende führt er eine Gruppe von Unternehmer_innen der „Wirtschaft in Gemeinschaft“ durch sein Unternehmen und an zwei Baustellen, erzählt von Herausforderungen und Erfolgen, aber auch von Schwierigkeiten und Unsicherheiten. Die Kolleg_innen stellen ganz konkrete Fragen, haken nach und kommentieren, was ihnen auffällt. „Ich bin sehr beeindruckt von der Vertrauenskultur, die ich hier wahrnehme“, beschreibt einer seinen Eindruck. „Das schützt Dich nicht davor, dass trotzdem das ein oder andere an Geräten oder Material verschwindet. Aber es zeigt, dass Du Deinen Mitarbeitern ein Grund-Vertrauen entgegenbringst, das prägt in jedem Fall das Betriebsklima.“ Die Atmosphäre ist geprägt von großer Offenheit und einer Leichtigkeit im Umgang miteinander unabhängig vom Alter, von der Betriebsgröße oder den Erfahrungen mit der „Wirtschaft in Gemeinscchaft“.
Am letzten Vormittag geht dann der Blick in die Zukunft: Die Unternehmer beschließen, dass sie für die Arbeit, Koordination und die öffentliche Wahrnehmung der „Wirtschaft in Gemeinschaft“ in Deutschland einen eigenen Verein gründen wollen. Bis zum nächsten Treffen sollen dafür die Voraussetzungen geprüft und geschaffen werden. Per Telefonkonferenz mit einigen nicht anwesenden Unternehmern wurde auch gleich beschlossen, wo und wann man sich das nächste Mal trifft: Im Februar 2018 geht es nach Rheine ins Dentallabor Volkmar und ins benachbarte Neunkirchen zur Molkerei Naarmann.